Eine sehr abwechslungsreiche und stimmungsvolle Segnung der ersten Trauben erlebten die Weinbrüder und –schwestern Ende August in Homburg am Main.
Fast auf den Tag genau nach 16 Jahren kam die Weinbruderschaft wieder zur Traubensegnung in den traditionsreichen Weinort am östlichen Mainviereck.
Gleich nach der Ankunft in Homburg wurde der Bus von Bruder Kilian alias Roland Martin empfangen, der erst auf den zweiten Blick als Leiter einer Schauspielergruppe auszumachen war.
Nach einem herzlichen Secco-Empfang machten sich die Gruppe zusammen mit der historisch gewandeten Truppe auf eine „Sagenwanderung“ durch Homburg. Dabei tauchten sie in schaurige Überlieferungen aus dunkler Vergangenheit ein. So wurden die Gäste in die Geheimnisse um das Rumoren im Burgsee, um den Weinberg im Wams, das Papiermühlenmuseum, die verbrannten Hände und um den Hungerstee eingeweiht.
Höhepunkt war dabei die Burkardusgruft. In der Tropfsteinhöhle unter der Homburg ist der heilige Burkard nicht nur seinen Glaubensfeinden entkommen, sondern später auch gestorben. Von hier aus konnte auch der beste Blick auf den berühmten Kallmuth genossen werden.
Die anschließende feierliche Traubensegnung in der Pfarrkirche St. Burkard nahm Pastoralreferentin Sr. Ulricke Stein vor. Zuvor hatte die Homburger Weinprinzessin Lena Dornbusch die ersten Trauben gemeinsam mit GWF-Winzern zum Altar getragen. Die gesegneten Trauben konnten nach dem Gottesdienst gemeinsam verkostet werden.
Bei der anschließenden Weinprobe im Winzerkeller überzeugten sich die Weinbrüder unter Moderation von Lena und Franz bei sieben erlesenen Weinen und einer deftigen Brotzeit von der besonderen Mineralität der Kallmuth-Weine, die auf dem geschichteten Buntsandstein/Muschelkalk-Boden in einer der ältesten Weinlage Frankens gedeihen.
So erlebten die Besucher durch die gute Planung und Vorbereitung unseres in Homburg bestens bekannten WB Franz Sauer einen wunderschönen Tag. Neben Franz Sauer gilt der Dank auch allen Weinbrüdern mit Frauen. Im Vertrauen auf den Schutz von oben und unter konsequentem Einhalten der AHA-Regeln haben sie trotz Corona die Tradition dieses 1991 durch Prof. Otto Meyer wiederbelebten Brauchs auch unter erschwerten Bedingungen aufrecht erhalten.
Text und Bilder: Dr. Wolfgang Herkert
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